Juli 01, 2013

un mariage et beaucoup de questions

{eine hochzeit und viele fragen}


Wenn jemand viiiiel Zeit zum Lesen hat, darf er/sie sich nun auf ein Q&A zu unserer Hochzeit freuen... Sollten euch noch zusätzliche Fragen einfallen, freue ich mich alles fleißig zu beantworten! Ansonsten findet ihr eine Zusammenfassung aller Hochzeitsposts hier>>>.

Should you have a lot of time for reading you may noe enjoy the wedding Q&A. Click here >>> for the English version. If any questions come up please do not hesitate to contact me! You can also enjoy an overview of all the wedding posts here>>>.




Wie seid ihr auf das Thema „Something Blue“ gekommen?

Wenn ich das wüsste… nach der Verlobung haben wir uns eigentlich eher mit Papierkram beschäftigt, als mit der konkreten Planung für eine Feier. Das Blau war dann einfach irgendwie da. Es ist unser beider Lieblingsfarbe. Laut diesem bekannten Spruch gehört etwas Blaues ja auch irgendwie dazu… und die Vorstellung, dass auch all unsere Gäste etwas in dieser Farbe tragen, war einfach schön. Der „blaue Faden“, der sich durch die Vorbereitung zog, hat also eher uns gefunden als wir ihn.

Womit habt ihr eure Planung begonnen?

Mit den Formalitäten. Vor denen drücken wir uns gern und binationales Paar gibt es da ein paar mehr zu erledigen. Was die Feier angeht, so hätte ich am liebsten „allein zu zweit“ geheiratet, was auch den Aufwand verringert hätte. In Dänemark könnte man bspw. ziemlich einfach binational heiraten und das wäre zu zweit am leichtesten gewesen. Weil man so aber seine Eltern tieftraurig macht, haben wir uns entschieden wenigstens im allerkleinsten Kreis zu feiern.

Warum habt ihr nicht in Paris geheiratet?


Natürlich wäre einigen ein romantischer Seufzer von den Lippen gesprungen, aber eine standesamtliche Hochzeit ist auch in Paris eine trockene Angelegenheit, die eher mit Verwaltung als mit Liebe zu tun hat. Arnaud vertrat schnell den Standpunkt, dass wir in Deutschland heiraten sollten, wenn wir das schon nicht in Zweisamkeit veranstalten. Dresden war wegen der Planbarkeit am naheliegendsten (andere Orte waren tatsächlich im Gespräch). Außerdem haben wir uns in dieser Stadt kennengelernt, zum ersten Mal geküsst und den Antrag gab’s dort auch (Seufzen jetzt).

Was/Wer hat euch bei der Vorbereitung geholfen?

Meine Eltern haben uns mit allen Dingen vor Ort geholfen, die wir nicht persönlich machen konnten, und sie waren auch unser Taxi bei unseren zwei Touren für das Besichtigen der Örtlichkeiten sowie dem Festmachen der Termine und Details. Ansonsten habe ich mich durch viele Hochzeitsseiten geklickt und einfach immer wieder Ideen mit Arnaud durchgesprochen. Glücklicherweise ließ sich auch viel via E-Mail klären.

Für das Formelle war eine bestimmte Standesbeamtin (keine in Dresden, die sind leider mindestens zur Hälfte alle doof) sehr hilfreich. Ohne sie hätten wir den Termin nicht halten können. (Wir haben sie mit lecker bretonischem Salz + Dankeskarte und einer offiziellen Dankeskarte nach der Hochzeit ein bisschen entlohnt!)


Wie funktioniert der ganze Papierkram als deutsch-französisches Paar?

Falls jemand da konkret Hilfe braucht, schreibt mir einfach eine Mail! Für alle anderen die kürzere Version… man muss seine kompletten Dokumente (Geburtsurkunde etc.) zuerst einmal an die (in unserem Fall) französische Botschaft in Deutschland schicken. Die geben dann postalisch ihre Zustimmung und damit geht man zum Standesamt, wo man noch einmal alle seine Dokumente abgeben muss (zum Glück kostet das die Franzosen nichts, in Deutschland zahlt man ja für jede Urkunde!). Wenn dort alles in Ordnung ist, geht das ganze noch einmal ans Oberlandesgericht. Hat man von dort das Einverständnis kann man sich ans Wunschstandesamt richten, um alles festzumachen. Das größte Problem ist, dass jedes Dokument nur ein gewisses „Alter“ haben darf, d.h. jede Urkunde, jeder Nachweis muss aktuell sein und bei dem ganzen Schriftverkehr rennt man irgendwie im Kreis um immer alles auf dem neusten Stand zu haben. Zwischen den einzelnen Schritten lassen sich alle Ämter ja gern Zeit. Die Botschaft braucht bspw. einen Monat, das Oberlandesgericht gern auch sechs Wochen. Wir hatten wirklich viel Glück mit der Standesbeamtin (aus dem „Zwischenschritt“), die mit ein paar Anrufen das Verfahren beim OLG verkürzt hat, damit wir unseren Wunschtermin einhalten konnten. Den hatte ich geistesgegenwärtig in Dresden vormerken lassen, obwohl die Damen uns dort nur bis Februar garantieren wollten, das wir ihn auch bekommen… ja, da gab es viele Briefe und Mails! Dass unser Wunschdatum ein Freitag im April war hat aber sicher geholfen.

Wie viele Gäste hattet ihr und warum? (Auswahlkriterien)

Wir hatten uns entschieden nur mit Eltern, Geschwistern, meiner Oma (die einzige aus unser beiden Großelterngeneration, die noch lebt) und jeweils zwei Freunden (Trauzeugen) zu feiern. Zum einen wollten wir alles wirklich klein halten und zum anderen nur mit uns wirklich lieben Menschen feiern. Hätten wir in unseren Familien mit selektiven Einladungen angefangen, wäre das wohl in Unfrieden ausgeartet. 
Da ins Standesamt 25 Personen passen, haben wir noch den Bruder meines Vaters und eine Schwester meiner Mutter samt Familien zur Eheschließung und zum Seltempfang eingeladen. Die hatten keinen langen Anfahrtsweg und es war schön, sie zum Start dabei zu haben. Besonders auch, weil sie Arnaud schon kannten (und natürlich total mögen!). Ich habe mich riesig gefreut, dass alle unsere Gäste den Wunsch nach Blau respektiert haben… schönes Bild (auch wenn ich die Sache mit den weißen Blusen noch einmal hätte erklären sollen).

Wie schafft man es bestimmte Leute nicht einzuladen?

Einfach nicht machen. Ehrlich! Natürlich könnte sich jemand ganz schlecht behandelt fühlen, aber ihr wollt einen der schönsten Tage eures Lebens doch lieber mit Menschen verbringen, die euch viel bedeuten, die den Tag schöner machen, sich wirklich mit euch freuen und euch nicht später ärgern, wenn ihr aufs Gruppenfoto guckt. Bestimmte Personen lassen sich nie vermeiden (bspw. bei Paaren, wo man nur einen der Partner mag), aber die kann man ja dezent im Hintergrund drappieren…

Hattet ihr Trauzeugen?

Ja, aber nur inoffiziell. In Deutschland benötigt man ja keine Trauzeugen mehr und daher gab es niemanden, der offiziell mit auf der Urkunde unterschrieben hat. Dafür hätten wir einen staatlich anerkannten Übersetzer benötigt, da Arnauds Trauzeugen nicht ausreichend gut bis gar nicht Deutsch sprechen. Niemand hatte etwas dagegen, nur inoffiziell Trauzeuge zu sein. Besonders Christiane, der ich als Erste von der Verlobung erzählt habe, wusste schon, was auf sie zukommt, da ich ihr schon lange angedroht hatte, dass ich mir nur sie als Trauzeugin wünschen würde… 

Wie habt ihr den Ablauf gestaltet und eure Feierlokalitäten gefunden?

Beim Ablauf des Tages haben wir uns vor eine Stadtkarte gesetzt und überlegt, was uns persönlich wichtig wäre. Eine gute Feier hat gutes Essen. Da waren wir uns schnell einig, also haben wir das als Ausgangspunkt genommen und dann einen schönen Fahrplan gesucht.

Vom Standesamt sind es nur zehn Gehminuten zum Schillergarten, den Arnaud und ich gut kennen. Eine schöne Lage und ein gutes Restaurant für einen Sektempfang. Wegen unserer kleinen Gesellschaft waren wir sehr flexibel. Bei Regen hätten wir drinnen (nasskalt) oder auf der überdachten Terasse (bloß nass) anstoßen können. Bei schönem Wetter gibt es einen wunderbaren Biergarten mit Blick auf die Elbe und das Blaue Wunder (logisch blau!).
Für Fotos wollte ich mir auch unbedingt Zeit nehmen und die Stadtrundfahrt lag als Unterhaltung währenddessen einfach nahe. Da sind wir vom Schillergarten aus gestartet, nachdem wir Onkel und Tante verabschiedet und den Rest der Gäste in den Bus gesetzt hatten.
Arnaud hat sich bei unseren Familienbrunchs in den Luisenhof verliebt und die Lage mit Blick auf das Elbtal ist wirklich wunderbar. Dass wir dort den Hochzeitskuchen essen würden, lag auf der Hand. Das Restaurant hat nämlich auch eine eigene Konditorei, die wirklich wirklich gut ist.
Nach dem Kaffee wollten wir unbedingt eine kleine Pause haben… nicht nur für den Ortswechsel, sondern auch für uns und unsere Gäste. Unsere Familien konnten in die Hotels einchecken und sich umziehen (jap, das haben zwei wirklich gemacht!), Steph konnte Lil’T beim Babysitter abgeben, wir konnten mal kurz durchatmen (was war das doch für ein heißer Tag!) und uns sortieren…
Das Abendessen war lange eine unsichere Sache. Die Bar, die uns zuerst eingefallen war, stellte sich bei der Besichtigung bei Tageslicht als einfach nicht geeignet heraus. Wir entschieden dann einfach alle Restaurants in der Nähe unserer Hotels/Apartments durchzuklicken und bei einem auf dem Neumarkt (sehr zentral und für alle gut erreichbar, Blick auf die Frauenkirche etc.) blieben wir dann stehen. Dort machte ich einen Termin und der nette Veranstaltungschef überzeugte mich, sodass ich mir um diesen Punkt am wenigsten Sorgen machte (hach, wie naiv).
Am Morgen nach der Hochzeit hatten wir noch einmal für alle einen Tisch fürs Frühstück reserviert. Das war sehr entspannt… 

Wie habt ihr letztlich alles geplant?

Mit einer wunderbaren Tabelle! Die war unterteilt in die Kategorien Formalitäten (Botschaft, Standesamt etc.), Outfit (Anzug, Kleid, Schuhe, Blumen etc.), Reisen, Übersetzerin, Fotografin, Unterbringung und schließlich die nach Abfolge (mit Zeiten) sortierten Feierorte mit der jeweiligen Gästezahl. Dazu kam dann immer das Budget, die genauen Ansprechpartner und deren Kontaktdaten, der Stand der Dinge (angeschrieben, bestätigt, vor Ort gewesen etc.) und die anstehenden Termine (in bunt!)… das war einfach, schnell und effizient. Via google document konnte ich das mit Arnaud teilen und wir konnten immer auf einen Blick sehen, was noch fehlt oder was schon im „blauen Bereich“ ist.

Warum hattet ihr nicht einen festen Ort zum Feiern?

Das ist eigentlich eine gute Frage… die Idee kam uns allerdings gar nicht. Mit so wenigen Leuten einen passenden Ort zu finden, wäre auch nicht leicht gewesen.Obwohl mir da spontan schon wieder etwas einfallen würde. In Bewegung zu bleiben war eine gute Idee. Es gab immer etwas zu tun und unsere Übersetzerin (für die Eltern vorrangig) war auch nur zum Kaffee und dann zum Abendessen da. Es wurde so einfach nie langweilig…

Habt ihr „Save the Date“s rausgeschickt?

Wir konnten mit den Papieren nie so richtig sicher sein, ob wir unseren Termin auch wirklich halten können. Damit sich aber schon alle ein bisschen darauf einrichten können, haben wir „Save the Date“s per E-Mail losgeschickt. Ich habe dafür ein pdf. gebastelt, dass ein bisschen nett aussah. In der dazu gehörigen Mail haben wir noch einmal gewarnt, dass das Datum eventuell nicht gehalten werden kann und die „richtige“ Einladung noch folgen wird.

Wie habt ihr die Einladungen gestaltet? Wann habt ihr die verschickt?

Wir haben erst Ende Februar die letzten Zusagen von offizieller Seite bekommen und Mitte März stand dann fest, dass unser Wunschdatum gehalten werden konnte. Wir haben die Einladungen dementsprechend erst einen Monat vor der Hochzeit verschickt.
Wir wollten unbedingt, die Stadtsilhouetten von Paris und Dresden verwenden. Die Idee kam von Arnaud, glaube ich. Wir haben einen Nachmittag im Bastelladen verbracht und diskutiert, wie wir das alles umsetzen könnten. Mit Karten, blauem Papier, Kleber und viel Tatendrang ging’s ans Basteln. Die Silhouetten selbst zu schneiden, stellte sich schnell als zu schwierig heraus. Arnaud hatte dann die Idee, dass wir die auf die Karten drucken (in Blau!). Die Texte (und Adressen und Absender) habe ich per Hand geschrieben. Auf der Vorderseite fand letztendlich unser Lieblingsknutschbild mit dem Hochzeitsdatum Platz (gedruckt auf das hellblaue Papier, das eigentlich für Skylines gedacht war). Wir schafften es einfach nicht neue Bilder dafür zu machen… unsere Versuche waren kläglich! Für den Ablauf gab es zur Einladung noch einen Plan der ÖPNV von Dresden, auf den ich Zeiten und Orten eingefügt hatte, die für den Tag wichtig waren. Auf die Rückseite schrieb ich (jaja, per Hand) alle Adressen und Erreichbarkeiten per Straßenbahn.
Schöne Briefmarken gab es aufgrund der Zeitknappheit nicht (die Post kann ja fies sein hier). Beschwert hat sich darüber aber keiner.

Post zum Thema: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/04/nos-invitations.html

Wie hast Du Dein Brautkleid gesucht?

Ich habe sehr sehr lange im Netz gestöbert, um erst einmal herauszufinden, was ich überhaupt möchte. Nebenbei habe ich auch Arnaud immer mal Kleider gezeigt, denn dass der mich am Hochzeitstag schön findet, war mir sehr wichtig. Er hat ein sehr kritisches Auge… schnell verliebte ich mich in die Hochzeitskleider im Stil der 50er/60er. Ich dachte auch wirklich, ich könnte Geld sparen und mir einfach etwas online bestellen. Natürlich war das einzige Kleid, was mir gefiel „out of stock“ und nach einem sehr freundlichen Mail-Wechsel war auch klar, dass ich es nicht bekommen könnte. Mein persönliches Traumkleid war einfach viel zu teuer, obwohl es auch Arnaud sehr gefallen hat… mit dem standen aber immerhin einige Sachen fest: ich möchte am liebsten Ärmel, nichts „Reinweißes“, Blau wird irgendwie auch meine Farbe, es wird waden-oder knielang und schwingt schön. Ist doch schon mal gut, wenn man weiß, was man will.

Post mit Ideen zum Kleid: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/02/ce-que-je-veux-porter.html

Wie und wo hast Du es dann gefunden?

Ich war zwischendurch wirklich nahe der Verzweiflung, weil der Termin näher rückte und auch immer „möglicher“ wurde, während ich immer noch nichts (anprobiert) hatte. In Paris informierte ich mich sogar, was ein geschneidertes Kleid nach meinen Wünschen kosten würde… irgendwann war klar, dass ich einfach mal in einen Laden muss, lossuchen und anprobieren. Da wir ohnehin Ortsbesichtigungen in Dresden hatten, machte ich dort auch Termine in zwei Brautgeschäften. Ich wollte ohnehin meine Eltern dabei haben, die mir das Kleid gern schenken wollten. 

Im ersten Geschäft gab es keine kurzen Kleider und obwohl meine „Beraterin“ nett war und versicherte, dass man ja kürzen könnte, nervte mich der Kommentar „aber das ist doch zu schön, ums abzuschneiden“ irgendwann. Die anderen Damen fand ich nicht viel besser. Ich war schon froh, dass ich nicht die nebenan erwischt hatte. Die hatte schon die Augen verdreht, als ich mein Budget nannte. Ihre Kundin beriet sie auch hauptsächlich mit den Worten „Man heiratet doch nur einmal!“ (Ja, genau, aber dafür muss ich mich doch nicht lebenslang verschulden!). Nun ja… zumindest gab es dort einen Bolero, den ich nett fand. Ärmel konnte ich mir wohl langsam abschminken.
Post zum ersten Laden: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/01/ce-que-je-ne-porte-pas.html

Im zweiten Laden mussten wir zwar lange warten (eine Kundin hatte durch ihre Verspätung alles nach hinten verschoben – Schnee!), aber die Bedienung war freundlich. Ich kannte den Laden schon, weil Friederike dort ihr Kleid ausgesucht hatte, und mir war alles ziemlich positiv in Erinnerung. Bei meinem Wunsch „kurzes Kleid“ kräuselte sich erneut eine Stirn, aber die nette Beraterin zauberte schnell zwei kurze Kleider hervor und noch ein paar andere im Retrostil. Mein Hochzeitskleid war gleich das erste, das ich dort anprobierte, und ich hatte sofort ein Lächeln im Gesicht. Meine Mutter meinte, ich würde gleich ganz anders laufen… und das war ein gutes Zeichen. Außerdem lag das Kleid (es ist übrigens von Amélie Bridal und hier >>> zu finden) auch noch unter Budget (Wer kann den ahnen, dass der ganze andere Kram dann so viel kostet???). Ein anderes Kleid fand ich auch sehr spannend. Ein bisschen Ballerina-Look mit viel Tüll. Da sah ich ein wenig wie ein Muffin aus… das beste an „meinem“ Kleid war sowieso, dass es innen eine Art Gurt hat, der alles gut festhält. Genial! Ich wollte gar nicht noch mehr anprobieren (der nächste Termin rief!) und wir waren alle (ich und meine Eltern, Christiane hatte es wegen der Arbeit nicht geschafft und Steph hatte keinen Babysitter gefunden) ohnehin ganz glücklich. Das Strahlen meines Vaters vergesse ich nicht… der hatte nach den ersten Kleidern aber sowieso gesagt, dass Geld nicht so die Rolle spielt. Glücklicherweise habe ich nicht so einen teuren Geschmack und die Schneiderin dort hat meinen Wunsch nach ein bisschen mehr Tüll unterm Kleid auch super erfüllt. Das Kleid kann man außerdem auch färben… das war mir wichtig. Teuerkaufen und nie wieder tragen? Verrückt!
Der zweite Laden heißt "in due" und den findet ihr auch online hier >>>. Den Fascinator und den Bolero  (ein Jäckchen gab es gleich zum Kleid dazu, ich wollte aber längere Ärmel) habe ich ebenso wie die passende Unterwäsche auch dort gekauft.

Warum ist das Kleid „kurz“?

Ich wollte unbedingt viel Bewegungsfreiheit am Hochzeitstag haben und auch mal alleine zur Toilette gehen können. Der Schnitt meines Kleides ist außerdem einer, der mir sehr gut steht und sich auch gefärbt gut machen wird. Der Wiederverwendungswert wurde mir schnell sehr wichtig. Als ich mir meine Schuhe nach dem Foto-Shooting angesehen habe, war ich froh, dass ich nicht den Rest des Tages mit einem dreckigen Kleidsaum rumlaufen musste… auch die Fotografin, die sich ihr eigenes Hochzeitskleid wohl sehr beschmutzt hat, beglückwünschte mich (erneut) zu meiner Wahl, nachdem wir durch Elbematschewiesen gestiefelt waren… alle Damen, die sich mir gegenüber äußerten, waren hingerissen von der Wahl. Am häufigsten hörte ich „das bist Du!“.

Hand aufs Herz: hast Du für das Kleid eine Diät gemacht?

Ich glaube, das war wirklich das erste Mal, dass ich mir ganz ernsthaft richtig Gedanken um eine Diät und meine Figur gemacht habe. Komischerweise war ich bei beiden Anproben irgendwie „dünner“ und ich hatte später Angst, dass ich nicht ins Kleid passen könnte. Undiszipliniert wie ich bin, habe ich aber natürlich keine Diät gemacht. Ich habe allerdings ein Sportprogramm begonnen, um den Tag einfach gut durchzuhalten (ich trage im Alltag bspw. schon ewig nur flache Schuhe). Außerdem bin ich kein Fan meiner kräftigen Arme und da ich keine Ärmel am Kleid hatte, wollte ich die wenigstens nicht durchhängen lassen… meinem Mann ging es übrigens ähnlich. Sein Anzug ist ja maßgefertigt und vor der Hochzeit hatte er plötzlich einen kleinen Bauch. Der musste noch schnell weg. 

Hat der Bräutigam das Kleid vorher gesehen?

Ich hätte es ihm gern gezeigt, aber er wollte unbedingt eine Überraschung. Immerhin wusste er die Farbe (eine Stoffprobe bekam ich gleich um andere Farben anzupassen) und Länge… ein bisschen was musste ich verraten. Noch so ein Grund, warum es besser war, dass es in Dresden gekauft wurde. So kam ich nie in Versuchung, es doch zu enthüllen. Ich habe Arnaud allerdings das „Ballerina-Kleid“ gezeigt. Gruselig, meinte er! Glück gehabt, richtige Wahl getroffen!

Seinen Anzug durfte ich auch nicht vorher sehen, Post dazu hier:
http://louveaparis.blogspot.fr/2013/03/costume-de-mariage.html

Findest Du diese (überteuerten) Brautmagazine sinnvoll?

Meine habe ich allesamt von meiner Mutter geschenkt bekommen. Ansonsten hätte ich mir aber sicher mindestens eins gekauft. Tipps kann man sich auch auf deren Online-Präsentationen holen, aber besonders zum Anfang, wenn man noch nicht weiß, wo man hinwill, sind diese Magazine eine gute Inspiration. Man muss nur das richtige für sich finden.
Post dazu hier: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/02/quelque-chose-lire.html

Wie und wo habt ihr die Ringe ausgesucht? 

Während unserer beiden gemeinsamen Dresden-Besuche zur Vorbereitung wollten wir auch Ringe suchen. Wir waren überzeugt, die wären in Paris viel teurer. Beim ersten Besuch ging es zu Juwelier Wahl, Dresden. Die Beratung war sehr angenehm, freundlich, zurückhaltend, hilfreich… wir stimmten sehr schnell in der Wahl überein und unsere zwei Favoriten konnten wir fotografieren, um genau darüber nachzudenken. Einen anderen Laden wollten wir nach diesem positiven Erlebnis nicht mehr ansteuern. Weiterer Kontakt via Mail war gar kein Problem und beim zweiten Besuch wurden nur noch die Größen und die Gravur besprochen. Die ersten Glückwünsche in Paris kamen auch von diesem Geschäft- mit Herzchen! Unsere Ringe sind aus Palladium… das wird übrigens blau, wenn man es stark (sehr stark) erhitzt.

Hier geht's zu Juwelier Wahl Dresden >>>

Wie hast Du die anderen Accessoires gefunden? (Schuhe, Fascinator, Schmuck etc.)
Wenn wir schon ganz deutlich etwas Blaues haben, dann braucht man ja auch den passenden Rest! Geborgte Handschuhe von Arnauds Großmutter, ein neues Hochzeitskleid, ein alter HerzKnopf von meiner (verstorbenen) Oma und das 5Pence-Stück unterm Schuh. Den Rest habe ich ja schon ausführlich in anderen Posts beschrieben.
Accessoires: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/04/decoration.html 
Schuhe: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/04/une-touche-de-bleue.html 
Handschuhe: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/03/les-gants-blancs.html 

Wie hast Du Deinen Brautstrauß ausgesucht?

Ich wollte auf keinen Fall Rosen. So viel wusste ich schon. Ich mag Ranunkeln und netterweise haben die Ende April auch Saison. Ganz weiß (oder crème) wollte ich es aber nicht und passend zur Hochzeitsfarbe gab es noch blaue Vergissmeinnicht. Die Bedeutung der Blumen mochte ich auch. Die Floristin war dann die Wahl meiner Mutter und wir waren zweimal gemeinsam vor Ort, um alles zu besprechen. Der Strauß ist ziemlich genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt/gewünscht hatte.

Wie lange hat es gedauert, alles im richtigen Blau zu finden?
Über Annas Kommentare während meiner Hochzeitsberichte habe ich mich immer gefreut. Wer fühlt sich nicht zehn Zentimeter größer, wenn die eigene Arbeit hoch gelobt wird? Ich muss aber ein bisschen enttäuschen! Ausgangspunkt waren meine Schuhe. Die sollten blau sein und zum Rest hatte ich mir erst einmal keine Gedanken gemacht. Als ich mit Arnaud unterwegs zum Schuhkauf war, dachte ich schon, ich würde gar nichts bekommen! Blau schien zu diesem Zeitpunkt noch nicht so modisch zu sein, wie nach der Hochzeit (ich schwör’s: es gibt hier seit Mai überall schöne blaue Schuhe!). Beim Lieblingsschuhladen andré wurden wir aber fündig. Schönes Blau, schöner Schuh. Ich wollte wirklich, dass Arnaud wenigstens eine Sache mit mir aussucht (und bei Schuhen kann er auch sehr eigen sein). Dieses Blau stellte sich schnell als große Herausforderung heraus. Ein zweites im genau gleichen Ton war einfach nicht aufzutreiben! Immerhin habe ich Blautöne gefunden, die nah genug rankamen… die Schnürsenkel für Arnaud habe ich beim Spazierengehen entdeckt (und mich auch einen Monat später in den Laden getraut, um sie zu kaufen). Die Ohrringe (forever21) habe ich einfach mit dem Hochzeitsnagellack (essence) angemalt, sodass die Nuancen stimmten und die Schleifen (claire’s) auf den Schuhen habe ich ebenso eingefärbt, damit alles irgendwie passt. Das Blau im Anzug meines Mannes konnte ich gar nicht beeinflussen, genauso wenig die Schleifenbänder, die meine Eltern für die Blumen oder den Holzbock verwendeten oder gar die wundervolle Deko, die sich Christiane für den (himmelblauen) Trabbi hat einfallen lassen… komischerweise hat aber alles wirklich wunderbar zusammen gepasst. Wir haben also keinen Blauvorrat aufgekauft und hatten so vier, fünf, sechs verschiedene Nuancen, die aber nah genug aneinander waren…

Warum habt ihr eine professionelle Fotografin gehabt? Lohnt sich das?

Vielleicht hat die ja die ganzen Blaus „richtig“ gezaubert? Zu Juliana von Chrononauts Photography habe ich mich ja schon ausführlich geäußert. Mir sind Fotos als Erinnerung sehrsehrsehr wichtig und ich kenne Paare, die sich später geärgert haben, dass es keinen Profi gab. Also, lasst eure Freunde (egal, wie begabt) gern Bilder machen, aber lasst sie auch mit euch feiern und nicht diesen Druck haben, dazu noch die perfekten Bilder machen zu müssen. Es lohnt sich in jedem Fall, einen Profi zu engagieren! Nehmt euch Zeit jemanden zu finden, der gut zu euch und euren Wünschen passt! Du kannst den Tag mit den Fotos noch einmal erleben, Du hast Dein Leben lang schöne Erinnerungen … wiederholen kannst Du den Hochzeitstag nicht. 

Über Chrononauts Photography:
http://louveaparis.blogspot.fr/2013/05/chrononauts-photography.html

Unsere Hochzeit auf dem Blog von Chrononauts Photography:
http://www.chrononauts.de/eine-fruhlingshochzeit-im-herzen-von-dresden-julia-arnaud/


Gibt es eigentlich Outtakes bei euren Bildern? 
(fragt Großstadtkind http://kinddergrossstadt.blogspot.fr/)
Bei den professionellen Bildern hatte Juliana blöd geschlossene Augen und fiese Grimassen schon entfernt. Ansonsten gibt es nicht wirklich „schlechte“ Bilder… nur irgendwie komische oder Foto-Ideen, die nicht richtig funktioniert haben (Hüpffotos mit kurzem Kleid können einfach nicht aus bestimmten Perspektiven fotografiert werden!).

Wer hat sich um Dein Aussehen (Haare, MakeUp) am Hochzeitstag gekümmert?

Das war kurzzeitig wirklich nicht einfach zu beantworten. Ich hatte begonnen, mich nach so etwas umzusehen, war aber von niemandem so richtig überzeugt. Zum Glück kannte steph jemanden! Mit Nadine hatte ich einen Probetermin und am Hochzeitstag kam sie direkt zu mir für Haare und MakeUp. Die Frisur hat sehr gut gehalten, auch wenn ich sie nicht perfekt fand. Das lag aber eher an meiner Unschlüssigkeit. Das MakeUp ist spätestens am Elbufer weggeschmolzen gewesen, aber bei der Hitze hätte wirklich nichts ewig gehalten. Immerhin die Augen (mir das Wichtigste) hielten ganz gut durch (Wind zum Tränen in die Augen treiben, gab es ja neben der vielen Sonne auch)… 

Hier geht's zu Nadine >>> 

Habt ihr „gute Ratschläge“ bekommen? Wie seid ihr damit umgegangen?

Jede Menge! Aus allen Richtungen! Egal, ob Gast oder nicht. Mit manchen hätte ich echt nicht gerechnet, aber irgendwie hat halt wirklich jeder was zu sagen. Ich war froh, dass ich von einigen Lieblingsmenschen auch einfach nur Begeisterung zu jeder unserer eigenen Ideen hörte und über wilde Ratschläge ablästern konnte… Insgesamt hielt es sich zum Glück in Grenzen. Warum weiße Pferdekutschen und Prinzessinnenkleider vorgeschlagen wurden, werde ich aber nie verstehen. 

Habt ihr eine Geschenke-Liste gemacht?

Wir sind noch immer nicht richtig sesshaft und auch keine großen Freunde von Besitz, der unsere Umzüge schwerer macht. Wir haben uns gewünscht, dass wir organisatorische und finanzielle Hilfe bekommen. Die Reisen der französischen Seite waren ja schon sehr preisintensiv. Unsere Familien haben unsere Kleidung (Brautschuhe kauft die angehende Braut traditionell aber selbst), einige der amtlichen Gebühren, die Stadtrundfahrt, das Essen und auch die Fotografin bezahlt. Wir mussten uns so nur um die Gebühren, Reise, Unterkunft und Styling kümmern… immer noch eine gute Summe, aber ohne die Hilfe unserer Familien hätten wir schon aus finanziellen Gründen nur zu zweit heiraten können. (Ich hätte einfach nicht gewollt, dass Arnaud alles bezahlt, und mein eigener Reichtum hält sich doch sehr sehr in Grenzen. Ja, nur wegen des Geldes hat sie geheiratet!)
Wir haben trotzdem schöne Geschenke bekommen… und auch solche, die der Grund sind, warum wir uns eben nichts wünschen… ich sag nur Handtücher. Äh ja, die Geste zählt!

Habt ihr ein festes Budget gehabt? Wie seid ihr damit ausgekommen?

Wir haben grob überschlagen, was wir brauchen würden und haben direkt auch unsere Familien gefragt, was sie bereit wären zu übernehmen, nachdem sie angeboten hatten zu helfen. Den Plan haben wir weitergereicht und so haben beide Seiten sehr ausgewogen die gleichen Summen für uns ausgegeben (auch wenn ich zwei Rechnungen nur vom Kostenvoranschlag kenne). Am teuersten für uns waren unsere Ringe… ich finde einen Finanzplan sehr sinnvoll, sonst schlägt man schnell über die Stränge… alles, was irgendwie mit Hochzeit zu tun hat, ist gleich sehr preisintensiv und nicht jeder kann alles selber basteln.

Gab es Gastgeschenke? Wie habt ihr die ausgesucht?

Ja, die Gastgeschenke. In Frankreich sind diese Mandeln ja unerlässlich. Günstig aber erst im 30er Pack und irgendwie haben die nichts mit uns zu tun. Die Idee Marmeladen zu verschenken, kam aus einem Brautmagazin und glücklicherweise ist mein Bruder einfach mal der beste Marmeladenkoch! Ich habe die Gläser noch eingekleidet und ein Glas wartet aufs Frühstück am ersten Hochzeitstag 2014. 


Hattet ihr einen Jungengesellenabschied oder Polterabend?

Wir beide wollten das nicht wirklich. Ein Polterabend hätte uns vielleicht gefallen, also einfach eine schöne Feier mit Freunden. Während Arnaud ein nettes Abendessen mit Freunden genießen durfte, wurde ich aber zu meinem „Glück“ gezwungen und wurde von Freundinnen in Paris mit einem Junggesellinnenabschied überrascht. Der Start in den Abend war ganz gut, weil ich sehr gerührt von der Überraschung war, die Mädels für leckeres Essen und Getränke gesorgt hatten und wir einfach einen netten Mädelsabend mit schöner Musik anstimmten, bei dem ich auch ein bisschen was über die Hochzeit verraten konnte. Das meiste habe ich nämlich nur mit Arnaud besprochen. Dass eine der Damen dann etwas zu viel getrunken hatte, machte den Abend weniger schön… aber gut, es war ja das letzte Mal!
Mittlerweile glaube ich eine „Bridal Shower“, die mit einem Brunch beginnt und nach Spa-/Beauty-Treatments entweder in einen entspannten Tanzabend oder in einer PyjamaParty endet, wäre ideal gewesen… etwas, wo sich allesallesalles nur um mich und die rosa farbene Zukunft dreht… was bin ich für ein Mädchen.

Post dazu: http://louveaparis.blogspot.fr/2013/04/enterrement-de-vies-de-jeune-filles.html

Wie habt ihr die Dankeskarten gestaltet?

Die Papierwaren, die wir für die Einladungen gekauft hatten, reichten netterweise auch für Dankeskarten. Umschläge und Briefpapier hatten wir also. Nachdem die Profi-Photos angekommen waren, suchten wir für alle Gäste Bilder aus, brachten sie auf die richtige Größe und versahen die mit einem blauen Rahmen. Auch alle Glückwünsche, die bei uns per Post eingetroffen waren, bekamen zum Dank eine Karte mit Foto. Für die Vorderseite hatten wir verschiedene Motive und je nach „Zuneigung“ und Verfügbarkeit kam noch ein weiteres Foto mit in den Umschlag. Jeder hat einen individuellen Text bekommen, den ich per Hand geschrieben habe. Arnaud hat sich dieses Mal allerdings aufgerafft und die fünf französischen Karten geschrieben. Insgesamt haben wir ungefähr dreißig Briefe verschickt und ich hatte sogar Glück mit der Post und bekam schöne Briefmarken.

Wie habt ihr das mit der Musik bei der Eheschließung gemacht?

Für mich war das eine der schwierigsten Entscheidungen. Beim Standesamt gibt es verschiedene Möglichkeiten der musikalischen Umrahmung, aber das Streicherquartett fiel für uns sofort aus. Passt irgendwie nicht zu uns als Paar und das Repertoire war auch nicht nach unserem Geschmack. Eigene Musiker hätten einen großen Aufschlag bedeutet und die auszusuchen wäre zu viel Aufwand gewesen. Die CD-Titel, die das Standesamt selbst vorschlägt, waren schockierend für mich. Texte sind mir natürlich für solche Anlässe sehr wichtig und dort wurden ernsthaft Lieder vorgeschlagen, die mit Trauer, Tod und Abschied zu tun haben… ich weiß ja, dass nicht jeder darauf achtet und dass Geschmäcker verschieden sind… aber… äh… nein. Froh war ich, als ich nach zaghaftem Nachfragen erfuhr, dass wir auch eine eigene CD mitbringen dürfen (das kostet übrigens trotzdem 10Euro extra) Blieb die Frage: Welche Lieder nehmen wir denn? 
Als Paar haben wir viele musikalische Erinnerungen, die einfach nicht zu einer Hochzeit passen. Unser Musikstil ist eher alternativ und zu einem Stück mit DoubleBass headbangend einzumarschieren, muss ja nicht sein. Allerdings gefiel uns die Idee, einfach neue Lieder für diesen speziellen Tag zu finden. Wochenlang haben wir uns durchs Netz geklickt und nach Liedern gesucht. Mein Leid hatte ich zwischendrin auch Friederike geklagt, die mit eher alternativem Liedgut ein gutes Händchen hat. Der fielen auch spontan einige Titel ein und unser Lied zum „Einmarsch“ war letztendlich auch darunter! Text, Musik und Länge (ja, auf dem Standesamt wird alles bis zum bitteren Ende ausgespielt) von „I want you“ waren einfach perfekt. Für das zweite Lied, das unser erstes als verheiratetes Paar werden sollte, wollten wir etwas fröhliches… auch nicht so leicht. Schließlich haben wir „This will be our Year“ gefunden und es hat einfach gepasst.

Warum habt ihr nicht kirchlich und nur standesamtlich geheiratet?

Huch, warum stelle ich mir denn so persönliche Fragen? Nun, obwohl Arnaud katholisch getauft ist, hält er nicht viel von organisierter Religion, lässt mir aber meinen persönlichen Freiraum, was mir auch wichtig ist. Nachdem ich nun leider schon gesehen habe, wie sich zwei Menschen das „Ja-Wort“ in der Kirche gaben, nur weil das ja sooo schön (wie im Film!) aussieht… mir war klar, dass ich so etwas nicht machen wollen würde, wenn kein „echtes, von Herzen kommendes“ Ja zustande käme. Offiziell vor Zeugen Heucheln ist irgendwie doof.

Hatte einer von euch Torschlusspanik?

Da mein Mann ein überaus durchdachter Mensch ist, hatte er soetwas nicht, sonst hätte er mich gar nicht gefragt, ob ich ihn heiraten will… oder er hat es dann gut versteckt. Ich hingegen saß doch einmal übermüdet auf dem Balkon mit Herzrasen und dem Gedanken, dass „für immer“ echt eine lange Zeit ist. Allerdings war das gerade wirklich eine stressige Phase und dann kam obendrauf die Entscheidung nach Berlin zu gehen… da war ich kurz ein bisschen überfordert. Die Panik hielt auch nicht lange an. Ich glaube aber, dass das (je nach Mensch) ziemlich normal ist. Eine Heirat darf man sich schon sehr genau überlegen… 

Habt ihr euch auch mal richtig gestritten wegen all dem Vorbereitungsstress?

Ich kann mich zumindest nicht erinnern. Eigentlich haben wir uns immer gefreut, wenn wieder ein Punkt feststand. Arnaud hat mir ziemlich freie Hand gelassen zum „Rumspinnen“ und wir haben uns für alle Entscheidungen zusammen gesetzt. Zum Glück haben wir einen sehr sehr ähnlichen Geschmack und mussten nicht streiten. Einzig seine Idee, den Nachtzug zu nehmen, habe ich am Tag vor der Hochzeit nicht so toll gefunden… aber Augenringe hätte ich ja sowieso gehabt.

Was waren eure Sorgen? Was hat überhaupt nicht funktioniert?
(Frage von Alice http://www.astonishland.de/)

Das fällt mir nicht so leicht zu beantworten… denn insgesamt war der Tag wunderbar und ich möchte nichts schlecht reden, aber die Frage ist natürlich berechtigt, schließlich will Alice auch für ihren großen Tag im nächsten Jahr gewappnet sein! Hier kommen also unsere Katastrophen. 

Eine bescheuerte Sache, die ich aber nicht wirklich beeinflussen konnte, war wie mit Steph und ihrem Sohn (1 Jahr)im Standesamt umgegangen wurde. Sie durfte den Kinderwagen (und das war nur so’n kleines Sportdingens) nicht mit reinnehmen und als Lil’T mittendrin zu „meckern“ anfing, wurde sie von der „Koordinatorin“ rauskomplimentiert. Damit hat sie das Ja-Sagen verpasst. Schade… sowieso hätte ich unsere Trauzeugen wirklich gern näher an uns dran gehabt. Die saßen soweit weg.

Im Nachhinein hätte ich mir gern mehr Zeit für Frisur und MakeUp genommen, denn mit dem ersten Test war ich nicht voll zufrieden, hatte aber keine Zeit mir jemanden anders zu suchen. Besonders meine Haare habe ich mir ein bisschen anders gewünscht, konnte das aber nicht gut genug kommunizieren. Mein Gesicht fand ich bei der Probe nicht wirklich gut, am Hochzeitstag in Ordnung, aber doch nicht perfekt. Auf einigen Fotos sehe ich gar nicht aus wie ich – das ist irgendwie merkwürdig. 

Was mich dazu bringt, dass ich beim Foto-Shooting gern jemanden gehabt hätte, der mein Aussehen ganz streng kontrolliert. Ich bin da ein bisschen perfektionistisch und einmal mehr Nachschminken (bei der Hitze!) oder Kleid zurechtrücken wäre gut gewesen. Es gibt Bilder, da will ich immer den Unterrock ordentlich zupfen. Ein etwas konkreterer Plan für die Bilder oder zumindest ein Übungsshooting wäre vielleicht auch nett gewesen.

Beim Kaffee trafen wir später ein (Unfall unterwegs) und unsere Gäste waren schon längst von der Stadtrundfahrt zurück. Blöderweise hatten wir uns darauf verlassen, dass sie kommunikativ genug sind und sich besser mischen… wir hatten immerhin auch die Übersetzerin da. Leider haben sich deutsche und französische Seite getrennt gesetzt. Das hat uns ein bisschen geärgert (Aurélien und mein Vater konnten die Teilung auch nicht mehr verhindern, weil sie nicht rechtzeitig da waren – wegen der hohen Temperaturen waren alle auch ziemlich getoastet, denke ich). Die Stadtrundfahrt lief außerdem nicht ganz nach Wunsch ab, was aber nicht an der Reiseleitung, sondern am eigenwilligen Busfahrer lag, der sich nicht genau an die Route gehalten hat… sehr blöd. Da mir zu diesem Zeitpunkt allerdings erst richtig bewusst wurde, dass ich jetzt verheiratet bin, war mir das eher egal und ich fühlte mich nicht zuständig irgendwen zu unterhalten… püh!

Beim Abendessen haben wir für eine gemischtere Sitzordnung gesorgt. Ha! Allerdings gab es trotzdem mächtig Katastrophen und eine gute Bridezilla hätte sicher jemanden aufgefressen. Ich war natürlich kurz wütend, aber das hilft ja nicht viel… beim Reinkommen bog ich sofort nach rechts ab, wo „unser“ abgetrennter Raum hätte sein müssen. Da war aber nichts… linkerhand entdeckte ich dann die (meisten) Gäste an einer langen Tafel mitten im „normalen“ Restaurant mit spannendem Blick direkt in die Küche. Nicht dass ich das nicht mal interessant fände… aber doch nicht zur Hochzeit! Unsere Kellnerin war ganz kleinlaut und meinte, der Chef habe sie erst am Morgen über alles informiert. Toll! (Ich habe übrigens weder per Telefon noch per Mail irgendeine Art der Vorwarnung bekommen!) Es gab wohl eine Art Doppelbelegung und die größere Feiergesellschaft hatte gewonnen. Die Karten waren auch nicht zweisprachig, bis zur Vorspeise warteten wir über eine Stunde und unsere armen Redner mussten sich unter Blicken Fremder sehr laut Gehör verschaffen. Wirklich nicht ideal. Für mich war das Restaurant einer der sichersten Punkte, besonders weil besagter Chef sich wirklich charmant um mich gekümmert hatte. Einzig gut war, dass die Qualität des Essens sehr gut war und dass an einem Freitag Abend im April ab 21.00 Uhr nicht mehr zu viel los ist in Restaurants… bis Mitternacht hatte ich aber eigentlich nicht vorgehabt zu bleiben. Netterweise waren die Gäste nach der kurzen „Erfrischungszeit“ aber wieder bester Laune und die Stimmung war gut.
Zum Glück wollte nach dem Essen Arnauds Karte nicht funktionieren und wir beschlossen, das Desaster dann per Rechnung zu bezahlen. Die habe ich sogar per Mail eingefordert (wir wollten eigentlich alles am selben Tag oder vorher beglichen haben)… der Chef war am Tag der Hochzeit in den Urlaub gegangen (ich konnte mich also auch nicht persönlich beschweren). Seine Vertretung schickte die Rechnung ernsthaft mitsamt Trinkgeld (wir hatten vor Ort aufgerundet, weil uns die Kellnerin leid tat), nachdem ich ausführlich beschrieben hatte, was alles falsch gemacht wurde (es gab ja eine schriftliche Vereinbarung, die gebrochen wurde) und dass wir zumindest auf das Trinkgeld verzichten wollen. Daraufhin erinnerte ich noch einmal an Nicheinhaltung der Abmachungen und verlangte dann explizit eine Form der Entschädigung. Vom Chef kam dann endlich eine Mail mit der Frage, ob wir mal telefonieren wollen, und nach meinem Verneinen (Frankreich-Deutschland und so) gab es viele Entschuldigungen und eine neue Rechnung – minus 10%. Genugtuung, aber irgendwie doch das mindeste… also, ihr seid gewarnt: im Henricus Dresden könnt ihr meinetwegen teuer essen, feiern solltet ihr aber anderswo!

Kleine Unfälle wie meine elbverschlammten Schuhe, die ihre schicken Schleifchen unterwegs verloren haben, waren da sympathischer. Das fand ich wenig schlimm. Die vergessene zweite Jacke, die eigentlich zum Kleid gehört, war auch nicht furchtbar, da mein Bräutigam die sowieso nicht so toll fand (ich ja auch nicht). Dass die bessere der Strumpfhosen gleich im Standesamt kaputt ging, war ein bisschen schade (irgendwie zu angeklebt bei der Hitze und dann „ratsch!“), weil die einfach schicker aussah und die Zweitstrumpfhose nun aber auf fast allen Fotos ist. An der Familie kann man ja nicht viel ändern und muss deren Eigenheiten halt irgendwie hinnehmen (ignorieren). Zum Glück gibt es aber auch immer Menschen, die genau die richtigen Sachen machen/sagen… so hatte ich wenigstens nicht das Gefühl, wir veranstalten die Feier für andere.

Was war der schönste Moment an eurem Hochzeitstag?

Das ist wirklich keine leichte Frage. Ich glaube, wenn ich mich festlegen müsste, wäre das der Moment, in dem sich Arnaud beim „Einmarsch“ mit Tränen in den Augen zu mir umgedreht hat… es war das erste Mal, dass ich ihn vor Rührung weinen gesehen habe.

Wie war die Hochzeitsnacht?

Warum ich das überhaupt frage? Weil ich das tatsächlich mehrmals gefragt wurde! Ernsthaft Mehrmals! Fand ich sehr merkwürdig und habe ich irgendwann entnervt mit „mein Mann ist Franzose“ beantwortet. 

Was sollte man am Hochzeitstag als Braut dabei haben?

Eine eigene Christiane – die denkt an alles! Ich empfehle ansonsten zwei schicke Ersatzstrümpfe/-strumpfhosen, die üblichen Mittelchen zur Auffrischung (guter Duft, Deo, Lippgloss), Nähzeug, Pflaster, Nagellack, immer Wasser in der Nähe, Blumenerfrischungsmittelchen, Fußkomfortzeugs… ihr wisst schon, was ihr braucht. Packt es rechtzeitig zusammen und gebt ein bisschen der Verantwortung an wenigstens eine Person ab… die denkt dann auch an Sachen wie alkoholfreien Sekt.

Was rätst Du anderen Heiratswilligen?

Was auch immer euer gemeinsamer Traum einer Hochzeit ist, setzt ihn zusammen durch. Bleibt dabei realistisch und verliert euch als Paar nicht aus den Augen. Die Braut heiratet nicht alleine und die Hochzeit sollte das Paar feiern… nicht das kleine Mädchen, dass sich ihre Hochzeit schon immer so und so ausgemalt hat und bei der der Prinz nur Teil der Deko war. Ratschläge kommen von überall und am besten nehmt ihr die mit „Vielen Dank, wir denken darüber nach!“ oder „Gute Idee, soweit sind wir in der Planung noch nicht!“ entgegen. Macht sehr deutlich, was ihr gar nicht wollt, nehmt es aber hin, dass eure Familien und Freunde sich immer auch Gedanken machen werden und euch überraschen wollen. Was das angeht, ist ein Zeremonienmeister eine wirklich wirklich gute Idee. Sucht euch jemanden, der sehr zuverlässig euch als Brautpaar, das Programm und die Uhr im Auge hat. Das entspannt ungemein! 

Was rät Dein Mann zum Thema?

„just don’t care about the others“

Würdest Du alles noch einmal so machen?

Zwischendrin haben wir tatsächlich gescherzt „beim nächsten Mal machen wir das anders“, aber auch die Sachen, die schief gelaufen sind, gehören jetzt dazu. Solange ich am Ende des Tages wieder Arnaud meinen Ehemann nennen könnte, wären die Katastrophen zwischendrin egal und ich würde alles noch einmal so machen.

Was würdest Du denn anders machen, wenn es ginge?

Ich zitiere hier Arnaud: „it was just perfect! shut up!“.

Wie fühlt sich verheiratet sein an?

wirklich wirklich wirklich unheimlich gut



Noch Fragen? Schreib mir einfach eine E-Mail!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

thanks for taking the time to leave a comment!