April 20, 2011

les filles américaines



{amerikanische mädchen}


Im April hat ganz offensichtlich die Touristen-Saison begonnen und manchmal kann ich die Klischees von unfreundlichen Franzosen gut verstehen (die reagieren im übrigen größtenteils so, wenn man zuerst unfreundlich war). Mit größter Inbrunst rege ich mich über u.s.amerikanische Mädels auf, die auf meiner Liste der unbeliebtesten Touristen nach wie vor Platz 1 einnehmen. 
Ich konnte sie zwar schon in Deutschland nur schwer im Rudel ertragen, aber als Touristen in Paris sind sie scheinbar noch eine Spur nervenraubender. Natürlich kann man das alles nicht verallgemeinern und auch furchtbar liebe Menschen kommen aus diesem Land. Leider begegne ich bei den jungen Weibchen immer nur hirnlosen Schönchen, deren enorme Frequenz im Nutzen des Wortes "like", mir doch sehr zu denken gibt, ob immer nur alles "like" irgendetwas ist ("you know") oder auch mal etwas tatsächlich einfach nur ist ("awesome")... und selbst wenn eine Beschreibung ohne "like" auskommt, dann schwächt man doch zumindest mit einem bekloppten "-ish" ab. Da trifft man sich dann "nine-ish to ten-ish" und trägt "skirt-ish"e Sachen... im Ernst???

Außerdem finde ich es bezaubernd in Paris mit "I <3 Paris"-T-Shirts rumzulaufen, besonders schön natürlich, wenn alleallealle komplett gleich aussehen... autsch!


via


Am schlimmsten wird es, wenn sie in der Gruppe ihr gefährliches Halbwissen zu Europa ausbreiten... "well, you know... that´s like incredibly intense... like all the history, i mean... oh my god... like it´s like everywhere and like when you think about that... you know... like the war and stuff... that´s like... really like changed so much... like maybe we would like never sit here like now... you know... like ..."
Nein, ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern nur den Nachbartisch belauscht... und garantiert noch ein paar "like" vergessen...

Leider gibt es aber auch ältere Semester, die so ignorant durch die Gegend laufen. Am schlimmsten finde ich die Erwartung, dass alle sofort Englisch sprechen (wie unhöflich!) und dass die kulturellen Unterschiede einfach nicht wahrgenommen werden - somit also auch keine Anpassung (wenigstens so viel, wie es der Respekt gebietet) stattfindet... vielleicht sollte man doch einen Knigge fürs Reisen entwickeln ... wenn der dann nicht nur gelesen, sondern auch beachtet werden würde, wären wir doch alle ein bisschen glücklicher.

3 Kommentare:

  1. *haha* zu diesen I <3-Shirts hab ich mal was Lustiges und sicher auch Wahres gelesen: je größer die Schrift, desto weiter lebt der Träger von der I<3-Stadt entfernt.

    Und das *like*-Phänomen hat mich damals in den USA auch eiskalt erwischt. Ich dachte mir am Anfang immer, was zum Teufel die da mit dem like wollen, bis mir allmählich bewusst wurde, dass es ähnlich wie unser "also" oder "halt" ist. Prompt hab ich es aber auch übernommen ;)

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  2. @steph :p

    @alice interessant... muss ich mal näher drauf achten :)
    hm... ich kann mich mit dem "like" als lückenfüller einfach nicht anfreunden... also reden wir lieber deutsch ;)

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thanks for taking the time to leave a comment!